29 E-Autos im harten Kälte-Test: Am Ende fährt nur noch eines - EFAHRER.com

2023-03-08 14:16:36 By : Mr. Chuanbiao Xu

Wer macht im Winter am schnellsten schlapp? In Norwegen wurden aktuelle E-Autos auf ihre Reichweitenqualitäten bei hohen Minusgraden getestet. Drei deutsche Fabrikate schafften es dabei unter die Top fünf. 

Die meist optimistisch gerechnete Reichweiten-Angaben der Hersteller für ihre E-Autos ist alles andere als ein verlässlicher Indikator für die tatsächliche Laufleistung. Im Winter, bei etlichen Graden unter null, ist dieser Wert noch um einiges weniger aussagekräftig. Das zeigt jetzt ein Test des norwegischen Autoclubs NAF und des Autoportals Motor.no. Die NorwegerInnen haben sage und schreibe 29 aktuelle Stromer unter harten Winterbedingungen auf den Zahn gefühlt.

Beim Test herrschten Temperaturen zwischen -5 °C und -10 °C und teilweise auch noch deutlich darunter. Ideale Voraussetzungen, um herauszufinden, welches E-Auto am weitesten fährt und welches bei den extremen Temperaturen die geringste Abweichung zur versprochenen Norm-Reichweite aufweist. Die Teststrecke führte über 700 Kilometer von Oslo nach Hjerkinn und wieder zurück in die norwegische Hauptstadt.

Die Autos starteten mit vollem Akku und fuhren mit der erlaubten Höchstgeschwindigkeit so lange, bis ihnen der Strom ausging. Dabei sollten die FahrerInnen die Rekuperation aktiv und intelligent nutzen und ausschließlich im Eco-Modus fahren. Fahrerassistenzsysteme, Autopilot und Adaptive Cruise Control waren nicht gestattet. Ein Video des Tests finden Sie weiter unten im Text. 

Klarer Sieger und neuer Rekordhalter ist ein Auto aus dem sonnigen Kalifornien. Das Tesla Model S in der Standardversion kam im Test satte 530 Kilometer weit. Damit wich es lediglich 16 Prozent von der versprochenen Norm-Reichweite ab. Der Bordcomputer des Tesla zeigte bisweilen sogar eisige -19 °C an, was jedoch nicht offiziell bestätigt wurde.

Auf Rang zwei schaffte es ebenfalls ein Auto von Tesla. Das Model X Plaid erreichte aber nur 444 Kilometer unter winterlichen Bedingungen. Das sind über 18 Prozent weniger, als die Amerikaner anhand der Norm-Reichweite von 543 Kilometern versprechen. Auch sonst machte das teuerste und stärkste Auto im Testfeld den Testern nicht nur aufgrund des guten Allradantriebs viel Freude.

Den dritten Platz teilt sich ein Auto aus deutscher, besser gesagt bayerischer Produktion mit einem Fahrzeug aus China. Der BMW legte die gleiche Strecke unter winterlichen Bedingungen zurück, wie der NIO ET7.  Exakt 434 Kilometer standen am Ende des Tests bei beiden Stromern auf der Uhr. Allerdings hatte BMW die Norm-Reichweite mit 565 Kilometern beziffert, während die Chinesen dem ET7 580 Kilometer bescheinigten. Damit steht letztlich ein etwas besseres Verhältnis für den Bayern.

Auch auf Rang 4 schafft es ein Bayer. Der Luxusliner i7 xDrive60 kommt 424 Kilometer weit. Laut BMW sollten eigentlich mindestens 595 Kilometer drin sein. Davon weicht der i7 im Test annähernd 29 Prozent ab. Mit über 135.000 Euro war der Bayer hinter dem Tesla Model X Plaid der zweitteuerste Wagen im Feld.  

Auf den fünften Rang schaffte es ebenfalls ein Auto aus Deutschland. Der Mercedes-Benz EQE 300 kam in der norwegischen Kälte 409 Kilometer weit. Das sind über 33 Prozent weniger, als die Stuttgarter anhand der Norm-Reichweite von 614 Kilometern versprechen. Erschwerend kam in Skandinavien hinzu, dass der EQE kein Allradantrieb hat. Dafür schwärmten die Tester vom Komfort des Stromers. 

Zu den Verlierern dieses Tests zählen auch bekannte und beliebte Stromer aus Deutschland. So kam der VW ID.Buzz nur auf eine winterliche Laufleistung von 310 Kilometern. Zwar gibt VW auch bei der Norm-Reichweite „nur“ 408 Kilometer an, trotzdem ist das keine gute Leistung. Auch der ID.5 Pro von VW musste hier reichlich Federn lassen und kam nur 378 Kilometer weit - ein Unterschied von immerhin über 28 Prozent zu den versprochenen 526 Kilometern.

Noch drastischer ist der Unterschied zwischen versprochener und tatsächlich gemessener Reichweite beim Toyota BZ4X 2WD. Lediglich 323 Kilometer standen am Ende des Tests auf dem Zähler. Das sind fast 35 Prozent Differenz zu den 465 Kilometern, die Toyota angibt und damit der letzte Platz im Vergleich der prozentualen Unterschiede. Doch auch Skoda zeigte mit dem Enyac Coupe RS keine Glanzleistung. 519 Norm-Kilometer standen hier 338 tatsächlich erreichten Kilometern gegenüber. Das entspricht einer Differenz von fast 34 Prozent.

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