Chinesen kopieren Offroad-Legenden: Bronco trifft auf Defender

2023-03-08 14:20:17 By : Mr. David Zhong

Immer wieder sorgen Auto-Klone aus China für Aufregung. Jetour hat sich mit dem Ford Bronco und Land Rover Defender gleich zwei Klassiker als Vorlage genommen.

Mit dem Ineos Grenadier hat sich ein würdiger Erbe für den Land Rover Defender bereits in Stellung gebracht. Doch offenbar ist er damit nicht alleine. Denn auch aus China kommt, drängt nun ein Auto in diese Niesche, das nicht nur dem britischen Geländewagen ähnelt, sondern auch dem Ford Bronco. Die Rede ist vom Traveller der erst 2018 gegründeten Marke Jetour.

Damit finden sich Ford und Land Rover in bester Gesellschaft wieder. So hat Ora etwa den VW Käfer kopiert und auch vom ID.3 existiert ein China-Klon. Hunkt Canticie hat sich derweil an einem Nachbau des Range Rover Evoque probiert. Nun werden also der Land Rover Defender und Ford Bronco Opfer des gnadenlosen Abkupferns aus dem Reich der Mitte.

Ähnlich wie beim Vokuhila hat sich Jetour jeweils an Front und Heck von den beiden Offroad-Klassiker inspirieren lassen. Es handelt sich also quasi um einen „Bronder“. Denn das Frontdesign wurde vom Ford Bronco übernommen – inklusive der Zusatzbügel für die Stahlseile, die bei Bedarf als Astabweiser eingegangen werden können. Diese Funktion dürften sie beim Jetour Traveller jedoch nicht erfüllen, dafür sind die Bügel zu weit hinten montiert.

Für das Heck des China-Offroaders stand derweil der aktuelle Land Rover Defender Pate. Auch hier hat Jetour viel Liebe zum Detail walten lassen. Von der Form der Radhäuser über die vertikalen Leuchteinheiten und den großen Bügelgriff bis hin zum farblich abgesetzten oberen Karosseriebereich.

Fehlende Kreativität kann man den Machern des Jetour Traveller jedoch nicht vorwerfen, immerhin stammt der aus der Feder des ehemaligen Porsche-Designers Hakan Saracoglu. Dort war er unter anderem am Porsche 918 Spyder beteiligt. 2013 war der 57-Jährige von Zuffenhausen nach Shanghai zu Chery gewechselt und ist seit 2021 Chefdesigner der neuen Tochter Jetour.

Im Innenraum zeigen sich dann auch eigene Ideen. Etwa beim Zentraldisplay im Querformat, der hochgezogene Mittelkonsole mit kurzem Schaltknauf oder dem etwas ungewöhnliche Lenkrad. Dieses ist nämlich eher oval als rund. Oben und unten ist es zudem abgeflacht.

Angetrieben wird der „Bronder“ von 1,6-Liter-Turbobenziner sowie einem Zweiliter-Turbo. Alternativ steht auch Plug-in-Hybrid angeboten. Hier arbeitet ein 1,5-Liter-Turbo-Benziner mit einem Elektromotor zusammen. Im Gegensatz zu anderen chinesischen Hersteller setzt man also nicht nur auf Elektro.

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Auf seinem Heimatmarkt soll der Geländewagen 149.800 bis 206.800 Renminbi (chinesischer Yuan) kosten. In Europa dürfte der Jetour Traveller umgerechnet zwischen 20.500 und 28.000 Euro liegen, wie Auto, Motor und Sport berichtet. Ob er es hier jedoch auf den Markt schafft, ist unklar. In Russland soll er indes die Lücke der westlichen Hertsteller füllen, die sich in Folge des Kriegs in der Ukraine zurückgezogen haben.